Biographie und Autobiographie

Autor(en): David Amherdt (deutsche Übersetzung: Clemens Schlip). Version: 10.02.2023.

  1. Die Biographie
  2. Die Autobiographie

 

1. Die Biographie 

Einführung

Der Terminus «Biographie» als Gattungsbezeichnung ist eine moderne Erfindung, der nicht vor dem 17. Jahrhundert auftaucht. Die Gattung der Biographie ist sehr divers; ihre literarischen Formen sind zahlreich und weisen eine grosse Spannbreite auf. Die Biographie, die sich im Schatten der Geschichtsschreibung entwickelte, hat sich von dieser nie wirklich getrennt und zu einer unabhängigen Gattung entwickelt. Ausserdem vermischen sich in vielen vitae Geschichtsschreibung und Biographie. Sicher findet man bestimmte eindeutig «biographische» Texte mit Titeln wie Vitae oder Narrationes, aber das Leben grosser Männer wird auch in Reden (orationes) geschildert, besonders in Trauerreden, ferner in commentarii de vita…, in rhetorischen Übungsstücken (declamationes), in Briefen, in Vorworten, in Reisetagebüchern, in Sammlungen mit kurzen biographischen Notizen oder Informationen über das Leben berühmter Persönlichkeiten, und selbst in Dialogen in der Art der Colloquia des Erasmus. Sie erschienen keineswegs alle als eigenständige Publikationen, und sie weisen sehr unterschiedliche Umfänge auf, von einigen Dutzend Zeilen bis zu dutzenden, ja hunderten von Seiten.

Diese Lebensbeschreibungen sind beeinflusst von den Regeln der Eloge (encomium), der epideiktischen Rhetorik (einer enkomiastischen Gattung). Die Informationen zur Person werden in mehrere Kategorien aufgeteilt: Heimat, Familie und Geburt, ingenium (natürliche Eigenschaften, intellektuelle Begabungen), Erziehung, Studien, Lehren und Meinungen, andere Taten und Ereignisse, erhaltene Belohnungen, Tod und posthume Reputation. Die Konstruktion und die literarischen Techniken dieser Texte erweisen sich dennoch als sehr flexibel und variabel. Ihre Autoren, die sich niemals zu ihrer Methode äussern, gehen auch bei der Wahl ihrer antiken Vorbilder sehr eklektisch vor; darunter befinden sich Plutarch und Sueton, aber auch Xenophon, Libanios, Diogenes Laërtios, Cornelius Nepos, Tacitus, die Historia Augusta, sowie auch christliche Biographien (Evangelien, Heiligenleben etc.). Die Chronologie wird nicht notwendig beachtet, und der Text enthält normalerweise wenige Zeitangaben.

Man muss den enormen inhaltlichen Reichtum und die inhaltliche Spannbreite der Renaissancebiographien unterstreichen. Beim Grossteil dieser Texte handelt es sich um Biographien über Persönlichkeiten der Epoche, auch wenn man daneben Biographien über antike Heroen und Heilige findet. Neben den Päpsten, den Kirchenmännern und den Grossen der Welt tauchen neue Kategorien von Persönlichkeiten auf, für die man sich interessiert: Künstler, Gelehrte, Laien, gebildete Frauen und Reformatoren. Besonders die grossen Humanisten und Reformatoren erhielten eigene Biographien.

Diese Biographien, besonders die von Humanisten und Reformatoren, sind unübersehbar von einer moralischen und intellektuellen Perspektive geprägt; es geht vor allem darum, dem Leser (besonders den jungen Leuten) Beispiele für tugendhaftes Verhalten und herausragende menschliche vor Augen zu führen. Während man im Mittelalter Frömmigkeit und Religion betonte, stehen in der Renaissance das ingenium, die klassische Kultur, kurz: das humanistische Ideal, im Zentrum der Biographien; in ihnen lässt sich das humanistische Ideal häufig wie in einem Schaukasten besichtigen. Und tatsächlich ist die Biographie ein besonders gerne genutztes Mittel, um das humanistische Ideal zu verkünden, das von Gelehrten, Philosophen und Dichtern verkörpert wird, die die studia humanitatis verteidigen. Dieses Ziel geht häufig Hand in Hand mit dem Lobpreis einer Nation (z. B. der deutschen), die als Zielort einer translatio imperii («Machtübertragung») und einer translatio studii («Kulturtransfer») präsentiert wird, wobei der Ausgangspunkt dieser translatio Rom (oder Italien) ist, denen der Norden nun in nichts mehr nachsteht!

 

Das Beispiel Zürichs

Die Biographie hat immer das Ziel, der Nachwelt grosse Männer vor Augen zu führen, mag es sich dabei um Könige, um Generäle, um Schriftsteller oder um Heilige handeln. Das gilt natürlich auch für die Renaissance. Wir werden im Folgenden beispielhaft die Biographien der Zürcher Reformierten betrachten. Durch ihre Zahl und ihre innere Einheitlichkeit machen sie es möglich, sich eine allgemeine Vorstellung von der Gattung zu machen. Man findet hier «Biographien» im eigentlichen Sinne (Vitae, Narrationes, besonders die von Simler), aber diese Lebensbeschreibungen können auch in Briefen ihren Platz haben (die Biographie Zwinglis von Myconius), in Ansprachen anlässlich des Todes einer Person (Pellikans Biographie von Montanus), in einem erasmischen Dialog (die Biographie Zwinglis von Myconius) oder einfach die Form einer Notiz haben (so im Falle der Notiz über Pellikan in Gessners Bibliotheca universalis).

In den ersten Dekaden der Reformation besteht das Ziel dieser Texte klarerweise darin, die neue religiöse Bewegung zu präsentieren und ihr einen Platz zu verschaffen, indem man exemplarische Vertreter der Reformation – sowohl im religiösen Bereich, als auch in der Literatur und der Kultur – präsentiert.

Das Leben Zwinglis von Oswald Myconius (1536) ist die erste Biographie über Zwingli. Ende 1531 oder Anfang 1532 (und damit einige Monate nach dem Tod des Reformators am 11. Oktober 1531) verfasst, richtet sie sich in Briefform an den Luzerner Protestanten Ludwig Carinus (1496-1569), auf dessen Anregung hin Myconius die vita geschrieben hatte. Die Handschrift des Werkes ist verloren; seine erste Ausgabe erschien 1536. Myconius bekräftigt, dass er diese Lebensbeschreibung verfasst, um seiner Dankbarkeit gegen Zwingli Ausdruck zu verleihen. Er präsentiert den Reformator als wissensbegierigen Humanisten, als einen Liebhaber der alten Sprachen und der Beredsamkeit, als einen der Heiligen Schrift verpflichteten doctissimus theologus und als einen fortissimus heros, einen Heros und Kämpfer für die göttliche Wahrheit, der vom Hass seiner Gegner verfolgt wird. Die vita ist auch ein Versuch, den Kritikern Zwinglis etwas entgegenzusetzen. Aber wie Rüsch treffend hervorhebt, würde man eine objektive Darstellung Zwinglis und seiner Kritiker in diesem Text vergeblich suchen; diese werden systematisch schlechtgeredet, Zwingli dagegen erhält warmes Lob. Dennoch ist man hier weit entfernt von einer Vita, in der ein Heiliger für sein Selbstopfer, seine moralische Vortrefflichkeit und für seine Sorgfalt und die Belehrung, die er seiner Herde zukommen lässt, gelobt würde. Zwinglis Tod ist hier mehr der eines Heros als der eines Märtyrers, und der einzige Aspekt, der diesen Text der Hagiographie annähert, ist die wunderbare Entdeckung von Zwinglis unversehrten Herzen auf dem Schlachtfeld, das dann von seinen Freunden in einer Schachtel aufbewahrt wird. Die Vita, die vom rhetorischen Standpunkt aus betrachtet, die Klarheit einer humanistischen Schrift besitzt, beantwortet dennoch bei weitem nicht alle Fragen, die man sich zu Zwingli stellen kann; während einige Aspekte besonders hervorgehoben werden (Unterdrückung des Mönchtums), werden andere praktisch mit Schweigen übergangen (Verbot der Messe). Die Zwingli-Vita des Myconius wurde vor allem von Théodore de Bèze für seine Histoire des vies et faicts de quatre excellens personnages herangezogen.

Einige Zeit nach der Vita, wahrscheinlich um 1535 herum, kam Myconius in detaillierter Form auf die Ereignisse um Zwinglis Tod herum zurück; er tat dies in einem unvollendeten lateinischen Dialog mit dem Titel Narratio verissima civilis Helvetiorum belli Capellani («Äusserst wahrheitsgemässer Bericht über den Schweizer Bürgerkrieg bei Kappel»), der erst im 18. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Es handelt sich um einen Dialog in der Tradition der Colloquia des Erasmus, die bekanntlich bei den Humanisten einen grossen Erfolg gehabt hatten. Die Hauptrolle darin nimmt Eusebius ein (von εὐσεβής: fromm), hinter dem sich Myconius verbirgt. Neben ihm treten Agathius (von ἀγαθός: gut) und Diacoptes auf: Agathius’ Aufgabe besteht darin, mit seinen Fragen den Bericht des Eusebius voranzutreiben, während Diacoptes’ Rolle sich darauf beschränkt, ab und zu eine Bemerkung einzuwerfen (sein Name Diacoptes kommt von διακόπτω, was so viel wie unterbrechen heisst). Zwei Drittel des Textes widmen sich der Schlacht von Kappel; das restliche Drittel enthält eine Biographie Zwinglis, die sich in Struktur und Inhalt sehr eng an die erste Biographie anschliesst, die Myconius verfasst hatte (s. oben). Es geht darin um seine Kindheit, seine Studien, seine Priesterweihe, sein religiöses Reformwerk, seine Gedankenwelt und seine Ankunft in Zürich; diese (wie gesagt, unvollständige) Biographie bricht nach der Beschreibung eines für den Reformator typischen Tagesablaufes ab.

In der Oratio qua et vita C. Pellicani et brevis temporis illius res continentur («Rede, die das Leben des K. Pellikan und eine kurze Geschichte seiner Epoche enthält»), die anlässlich von Konrad Pellikans (1478-1556) Tod entstand, stimmt Johannes Fabricius Montanus ein begeistertes Loblied auf den Reformator an, der wie er selbst aus dem Elsass stammte; er war seit 1526 Professor für Griechisch, Hebräisch und das Alte Testament an der Theologenschule von Zürich gewesen, hatte an der Zürcher Bibelübersetzung mitgewirkt und war Verfasser einer Autobiographie (Chronicon). 1563 entwickelte Montanus das Projekt, seine Reden herauszugeben, aber dieses Unternehmen sah nie das Tageslicht, und somit wurde der Text erst 1608 in Marburg gedruckt. Die an die Zürcher patres et praeceptores (das heisst die kirchlichen und akademischen Eliten – die miteinander identisch waren) adressierte oratio ist ein und klar und systematisch konstruierter Text, der den für die eine Eloge geltenden Regeln der Rhetorik folgt. Nachdem er seine Gründe angegeben hat, die ihn dazu gebracht haben, diese Rede zu verfassen (Pellikan ist ein Landsmann, bei dem er einige Zeit gelebt hatte und der ihm sein Leben erzählt hatte), präsentiert er seine moralischen Qualitäten, berichtet von seinen Studien, seinem religiösen Leben und seinem Übertritt zur Reformation, von seiner Heirat, von seiner Tätigkeit als Professor, von verschiedenen Kontroversen, von seinen Tugenden und von seinem Tod. Montanus bemüht sich vor allem, zu erklären (s. den Text, den wir auf diesem Portal präsentieren), dass Pellikan nicht deshalb geheiratet hatte, weil er seine Sexualität nicht zügeln konnte, sondern weil ihn seine Freunde dazu ermutigt hatten, eine Familie zu gründen, damit er im Alter eine gesicherte Versorgung habe.

1582 verfasste Ludwig Lavater als Vorwort zu den Pentateuch-Kommentaren des Conrad Pellikan eine diesem gewidmete Narratio de ortu, vita et obitu. Diese Biographie folgt recht eng dem Chronikon, der in Prosa abgefassten Autobiographie Pellikans, von der weiter unten die Rede sein wird und aus der Lavater zahlreiche Passagen oder Formulierungen entnimmt; auf diesen ganzen sechzehn kleingedruckten Seite lässt Lavater Pellikan selbst zu Wort kommen. Es handelt sich um eine Art Zusammenfassung des Chronikon, die aber zahlreiche Passagen auslässt; so geht es hier nicht um die Schwierigkeiten und Zweideutigkeiten der Reformation in ihren Anfängen, sondern vor allem um Fragen, die einen direkteren Bezug zur Gattung der Biographie haben, wie Pellikans intellektuelle und moralische Qualitäten; wie Irene Backus schön zeigt, insistiert Lavater auf den jeweiligen Vorzügen des Lateinischen und der Volkssprachen für die religiöse Erziehung der Laien.

Eine andere herausragende Zürcher Persönlichkeit, die eine Biographie erhielt, ist Conrad Gessner. Wenige Monate nach seinem Tod am 13 Dezember 1565 erschien 1566 bei Froschauer in Zürich eine Vita…Conradi Gesneri von Josias Simler. Diese eher kurze Biographie präsentiert detailliert das Leben und Werk Gessners, geht dann kurz auf seine sittlichen Eigenschaften und seine Qualitäten ein und endet schliesslich mit seiner Krankheit und seinem Tod. Sie präsentiert Gessner als den perfekten christlichen Gelehrten und wirft ein Licht auf seine Bescheidenheit, Frömmigkeit, seine Begabung zur Freundschaft und seine Bildung. Der Vita folgt ein Brief von Gessner selbst, in dem der Humanist Gessner für einen Freund – den Arzt und Naturforscher William Turner (1508-1568) – die von ihm herausgegebenen Bücher aufzählt, sowie vierzig (meist) lateinische und griechische Gedichte über seinen Tod von Théodore de Bèze, Rudolf Gwalther, Johannes Fabricius Montanus, Rudolf Collinus (Ambühl) und vielen anderen Persönlichkeiten.

Am 17. September 1575 starb Heinrich Bullinger. Am Ende des gleichen Jahres erschien bei Froschauer in Zürich die Narratio de ortu, vita et obitu… Henrici Bullingeri von Josias Simler. Dieser Text konzentriert sich auf Bullingers Schriften, auf die Kontroversen, in die er verwickelt war, und auf seine Beziehungen zu anderen Reformatoren; Simler will derart zeigen, dass Bullinger einer der wichtigsten Akteure der Christenheit gewesen war, und dies in Zürich ebenso wie im Ausland. Diesem Text, der viel länger ist als die Gessner-Vita, folgt eine zwanzigseitige Erwiderung auf Verleumdungen, die der lutherische Theologe Jakob Andreae über Bullinger und die Zürcher Pastoren verbreitet hatte, sowie vierzig meist auf Latein verfasste Trauergedichte zu Ehren Bullingers; sie stammen unter anderem von Rudolf Gwalther und seinem gleichnamigen Sohn, von Johannes Pontisella und von Rudolf Collinus (Ambühl). Am Ende des Bandes findet man auf mehr als vierzig Seiten eine Trauerrede (Oratio funebris in obitum d. Henrici Bullingeri) von Johann Wilhelm Stucki (1542-1607); dieser Text beschreibt Bullingers Leben nur sehr schematisch, und geht auf seine Persönlichkeit und seine Lehre kaum ein. Bullinger wird er darin als Modell für Christen sowohl im bürgerlichen wie im religiösen Leben geschildert; er wird auch als ein Beispiel für meisterhafte theologische und weltliche Gelehrsamkeit präsentiert und erhält Lob für sein Mitleid mit den Niedergedrückten.

1563 hatte Josias Simler schon eine erste Biographie veröffentlicht, nämlich die des reformierten Theologen Petrus Martyr Vermigli, der 1562 in Zürich verstorben war; mit ihr beschäftigen wir uns hier nicht. Die drei von Simmler verfassten Viten waren lange Zeit die Hauptquellen für die Lebensläufe Gessners, Bullingers und Vermiglis. Simler selbst erhielt auch eine Biographie, denn kurz nach seinem Tod 1576 verfasste Johann Wilhelm Stucki eine Simler-Vita, die er 1577 in Zürich bei Froschauer veröffentlichte; Stucki betonte besonders die Beziehung zwischen den bürgerlichen und religiösen Tugenden. Der gleiche Stucki verfasste auch eine Vita des Johannes Wolf (1521-1572), der Pastor und Professor für Altes Testament in Zürich war, sowie eine Vita des Ludwig Lavater (1527-1586), der in der Zürcher Kirche erst als Pastor und später als Antistes gewirkt hatte.

Am Ende sei erwähnt, dass es auch deutsche Biographien gab. Wir nennen hier als Beispiele nur zwei: die erst im 18.Jahrhundert veröffentlichte Biographie des Zürcher Reformators Leo Jud aus der Feder seines Sohnes Johannes, in die eine kurze Biographie seines Cousins eingestreut ist (der niemand anderer war als Johannes Fabricius Montanus); und die Bullinger-Biographie von Ludwig Lavater mit dem Titel Vom Läben und Tod des eerwirdigen und hochgeleerten Herrn Heinrychen Bullingers […], die 1576 in Zürich bei Froschauer veröffentlicht wurde.

 

Anmerkung: die Biographie ausserhalb Zürichs

Wir beschränken uns hier auf die Erwähnung von zwei wichtigen Werken. Das erste ist die Vita des Basler Reformators Johannes Oekolampad (1482-1531), die Wolfgang Capito (1478-1541) auf eine Bitte des Simon Grynaeus (1493-1541) hin schrieb; der Reformator wird darin als frommer und gelehrter Liebhaber der Heiligen Schrift dargestellt. Das zweite Werk ist ein Text, das wir auszugsweise auf diesem Portal präsentieren: die Biographie des Joachim Vadian (1484-1551), die sein Freund, der St. Galler Johannes Kessler (1502/1503-1574), verfasste, dem auch eine Chronik über die Reformation in St. Gallen und Umgebung zu verdanken ist, die Sabbata. In diesem erst im 19. Jahrhundert von dem Historischen Verein von St. Gallen veröffentlichten Text betont Kessler Vadians humanistische Ausbildung, die er als eine notwendige Vorbedingung für die Reformation betrachtet.

 

2. Die Autobiographie

Einführung

Das meiste in dem Kapitel zur Biographie Gesagte gilt auch für die Autobiographie. Noch mehr als bei der Biographie gilt bei der Autobiographie, dass ihre literarischen Formen extrem verschiedenartig und ihre Kompositionsregeln sehr flexibel sind. Man kann besonders festhalten, dass die Humanisten ihre Autobiographien schrieben, um ihren Namen auch der Nachwelt bekannt zu machen, und dass sie deshalb dem Stil und dem sprachlichen Ausdruck ebenso eine grosse Wichtigkeit beimassen wie der Selbstdarstellung, um ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Humanisten zu unterstreichen. Deshalb kommt es vor, dass sie gewisse Informationen beiseitelassen, die der Leser des 21. Jahrhunderts für wichtig hält. Die Autobiographien der Humanisten sind generell kurz. Es ist besonders angebracht, zwischen Autobiographien in Versen und Autobiographien in Prosa zu unterscheiden.

 

Die Autobiographie in Versen

Die erste Autobiographie in Versen ist die Ekloge Faustus (1517) des Joachim Vadian, die sich auf eine bestimmte Episode im Leben des Dichters konzentriert: seine Besteigung des Poetiklehrstuhls der Universität Wien. Vadian wählt Vergil als Modell und inszeniert einen Dialog zwischen den Hirten Lycidas und Faustus («ein glücklicher, sich in florierenden Umständen befindender Mann»), wobei der Letztgenannte für Vadian selbst steht. Auch andere Personen werden in dem Dialog erwähnt, darunter der Kaiser Maximilian, Vadians Wohltäter, der hier den Namen Phronimus («der Kluge») erhält. Der ganze Bericht über seine Wiener Laufbahn, die sich durch Höhen und Tiefen auszeichnete, wird vom Dichter in allegorischer Form vorgelegt, so dass es nicht leicht ist, auf Basis dieses Gedichts die tatsächlichen Ereignisse zu rekonstruieren.

Glareans Autobiographie in Versen (daktylischen Hexametern) trägt den Titel «Gedicht, das nahezu das gesamte Leben Glareans umfasst und das er 1559 als Einführung in seine Liviusvorlesung öffentlich vorgetragen hat». In Wirklichkeit beschäftigen sich nur zwei Drittel des Gedichts mit Glareans Leben (Köln, Italien und erster Baselaufenthalt, Paris, zweiter Baselaufenthalt, Ankunft in Freiburg i. Br.), das letzte Drittel ist einem Lobpreis Kaiser Karls V. und seines Bruders Ferdinand gewidmet. Auch wenn das Manuskript angibt, dass der Text 1559 vorgetragen wurde, lässt sich nachweisen, dass das Gedicht, dessen autobiographischer Teil mit der Schilderung von Glareans Ankunft in Freiburg abrupt abbricht, spätestens 1538 verfasst wurde, jedenfalls kurz nach seiner Ankunft in Freiburg, wo er bis zu seinem Lebensende (1563) bleiben würde. In den im eigentlichen Sinn autobiographischen Passagen dieses Textes lässt sich Glarean über das Thema des «Schicksals» aus, das ihm keine Schwierigkeiten erspart habe; er nutzt die Erzählung seiner Lebensereignisse auch, um über die Heiligen der Stadt Köln zu sprechen (die Weisen aus dem Morgenland, die heilige Ursula, den heiligen Gereon), sowie auch über Kaiser Maximilian, der ihm die Krone des poeta laureatus verliehen hatte, und über Personen, denen er in Basel (Erasmus) und Paris (v. a. Budé) begegnet war; und er nutzt seinen Lebensbericht, um die Missetaten der Reformation zu beklagen und eine Invektive gegen das Ungeheuer Ökolampad, den Reformator von Basel, vorzubringen. Die religiöse und die politische Perspektive sind in diesem Text sehr präsent, der auch der Selbstdarstellung Glareans dient und der Nachwelt sein Bild überliefert und vielleicht auch ein Mittel darstellt, mit dem er die Gunst der Mächtigen erlangen will – es ist allerdings zu beachten, dass der Text zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht wurde. Abschliessend sei festgehalten, dass die autobiographische Perspektive auch andere Gedichte Glareans prägt, besonders das Gedicht über seine Reise von Köln nach Glarus im Jahr 1511.

Das bekannteste und von den Humanisten am meisten nachgeahmte autobiographische Gedicht der Antike ist die Elegie 4,10 aus den Tristien, in der Ovid über sein Leben mit Hinblick auf seine dichterische Berufung spricht. Viele lateinische Autoren der Renaissancezeit haben dieses Gedicht mehr oder weniger imitiert. Auch Glarean baut in sein hier erwähntes Gedicht die eine oder andere Anspielung auf seinen Vorgänger Ovid ein. Aber es war vor allem Johannes Fabricius Montanus, der in einem 1565 (kaum ein Jahr vor seinem Tod) in elegischen Distichen verfassten Gedicht den römischen Dichter nachahmt. Ovids Gedicht (Tristien, 4,10) steht im Zentrum der Versautobiographie des Johannes Fabricius Montanus, deren Hauptthema wie in Ovids Gedicht die dichterische Berufung des Autors ist; eine grosse Zahl von anderen Ereignissen übergeht der Text daher mit Schweigen; besonders auffällig ist, dass von den 218 Versen des Gedichts nur 49 sich mit seinem Erwachsenenleben beschäftigen, das doch seine ereignisreichste Lebensphase war. Ovid versucht mit seinem Gedicht das Wohlwollen des künftigen Lesers zu gewinnen und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen. Für Montanus indes, der sich gleichfalls an die Nachwelt wendet, ist es das Leben in Christus, das ihm Unsterblichkeit bringt, und es ist Gott, von dem der Dichter, dessen Leben von der Vorsehung bestimmt wird, seine Inspiration erhält. Mag Montanus auch sicher weder noch den Ehrgeiz noch die nötige Begabung haben, um mit den antiken Autoren zu rivalisieren, will er doch wenigstens die Überlegenheit des christlich-humanistischen Denkens demonstrieren. Der Wahlzürcher verfasste zur gleichen Zeit eine Autobiographie in Prosa, von der weiter unten die Rede ist.

 

Die Autobiographie in Prosa

Ein wichtiges Werk ist das Chronikon des Konrad Pellikan (1478-1556), an dem er seit 1544 arbeitete und das erst im 19. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Konrad Pellikan (Konrad Kürschner, Rufach 1478-Zürich 1556) studierte in Heidelberg (1491-1492) und Tübingen (1496). 1494 trat er in den Franziskanerorden ein, wo er diverse Ämter bekleidete. Er erwarb bei Johannes Reuchlin vertiefte Hebräischkenntnisse. Pellikan gehörte zu dem Humanistenkreis um Erasmus, von dem er sich nach seinem Übertritt zur Reformationsbewegung entfernte. Er unterrichtete einige Zeit an der Universität von Basel und bekleidete dann ab 1526 bis zu seinem Tod den Posten eines Professors für Griechisch, Hebräisch und das Alte Testament in Zürich. Er war Mitarbeiter an der Zürcher Bibelübersetzung und verfasste einen Gesamtkommentar zur Bibel. Wie der vollständige Titel seiner Autobiographie zeigt (Chronicon C[onradi] P[ellicani] R[ubeaquensis] ad filium et nepotis), wendet sich Pellikan darin an seinen Sohn und seine Enkel. Er berichtet zunächst in Zeitspannen von einigen Monaten über sein Leben bis 1545, dann in Jahresabschnitten über sein Leben bis 1555. Es ist zutreffend bemerkt worden, dass sein Latein manchmal etwas zu wünschen übrig lässt. Die älteste Biographie über Pellikan ist die ungefähr drei Seiten umfassende Notiz, die man in der von Gessner 1545 veröffentlichten Bibliotheca universalis findet. Sie stammt sicher von Pellikan selbst, weil man darin zahlreiche Ausdrücke findet, die auch im Chronikon auftauchen; die biographische Oratio des Fabricius Montanus (1556), von der oben die Rede war, zeigt dagegen keinen Einfluss Pellikans. Das Chronikon zeichnet sich durch die ausserordentliche Bescheidenheit seines Autors aus, der die Tatsachen citra ullum fucum aut ostentationem («ungeschminkt und ohne Angeberei») erzählt, um Gessners auf Pellikan selbst bezogene Formulierung in seiner Bibliotheca universalis aufzugreifen, wobei er Feindseligkeit gegen andere keinen Raum lässt und sich als objektiver und wahrhafter Wahrheitssucher erweist. Es handelt sich ebenso um seine eigene Lebensbeschreibung wie um eine Chronik seiner Epoche.

Die soeben erwähnte Bibliotheca universalis enthält auch eine autobiographische Notiz Conrad Gessners, die einzige derartige Äusserung, die uns von diesem Autor vorliegt. Sie ist recht detailliert und behandelt die Jugend und den Bildungsgang Gessners sowie seine persönlichen und beruflichen Misserfolge und Erfolge. Dieser Lebensbericht soll nach dem Willen seines Autors der Jugend als Beispiel dienen und wurde von Josias Simler für seine bereits weiter oben erwähnte Gessner-Vita benutzt.

1565, ein Jahr vor seinem Tod, schrieb Johannes Fabricius Montanus zwei Autobiographien, eine in Versen, von der oben bereits die Rede war, und eine weitere in Prosa, über die hier einige Worte gesagt werden müssen. Während sich die Versautobiographie seiner Berufung zum Dichter widmet und daher Lücken aufweist, ist die Prosaautobiographie präziser und in ihrer Chronologie zuverlässiger. In dem Text geht Montanus auf zwei Themen ein, die den Humanisten besonders lieb sind: die Erziehung und das humanistische Netzwerk. Er verweilt daher lange bei seinen Studienjahren und gefällt sich darin, die Persönlichkeiten aufzuzählen, denen er begegnet ist (Professoren, Freunde etc.): Ulrich Hugwald, Petrus Dasypodius, Leo Jud (sein Onkel), Peter Lotichius, Philipp Melanchthon, Joachim Camerarius und viele andere; er betont auch, dass er 1536 am Begräbnis des Erasmus in Basel teilgenommen habe! Dagegen spielen die konfessionellen Auseinandersetzungen und seine Tätigkeit im Inneren der reformierten Kirche von Zürich und Graubünden in diesem Text kaum eine Rolle. Der Grund dafür ist sicher, dass er sich vor allem an ein Publikum von Humanisten wendet, das sich mehr für Erziehung (studia) und Literatur interessiert – und für den auf Latein verfassten Text eines Humanisten! – als für religiöse Streitigkeiten, die die Mitglieder der sogenannten Gelehrtenrepublik eher spalten als vereinen.

Ein wenig bekannter Text ist die Autobiographie des Gräzisten Rudolf Collinus/Ambühl (1499-1578), des Schwiegervaters des Johannes Fabricius Montanus. Sie wurde erst im 18. Jahrhundert veröffentlicht, und die Handschrift ist uns nicht erhalten. Sie ist in sieben kurze Kapitel gegliedert und reicht nur bis 1531: Collinus bricht seinen Bericht plötzlich ab und teilt in einem auf den 1. Januar 1576 datierten Eintrag, das er seinen Tod nahen fühlt. Auch wenn er noch zwei Jahre leben sollte, nahm er die Arbeit an seiner Autobiographie nicht wieder auf. Im ersten Kapitel berichtet Collinus von seiner Geburt 1499 in Gundolingen. Im zweiten erzählt er von seinen Studien in Beromünster, Luzern, Basel, Wien und Mailand, von seiner Rückkehr in die Schweiz (1522), von seiner Unterrichtstätigkeit in der Zisterzienserabtei St. Urban (Luzern) und von seiner Ernennung zum Chorherrn im Kapitel von Beromünster. Im dritten Kapitel geht es um seine Ankunft in Zürich 1524, wo er das Seilerhandwerk erlernte; er verzichtete auf seinen Chorherrenposten. Das vierte Kapitel widmet sich seiner Tätigkeit als Soldat: 1524 nahm er an der Zürcher Expedition gegen die Habsburger und zur Unterstützung der Wiedertäufer von Waldshut teil, dann an dem gescheiterten Feldzug des protestantischen Herzogs Ulrich von Württemberg, der 1525 sein Herzogtum zurückerobern wollte. Hierauf berichtet er von seiner Teilnahme an der Berner Disputation (1528) und den Marburger Gesprächen (1529) und seiner diplomatischen Entsendung nach Venedig (1529) und Frankreich (1531). Im fünften Kapitel mit der Überschrift Tiguri civis berichtet er, dass er 1526 das Zürcher Bürgerrecht und hierauf auch die Mitgliedschaft in der Seilerzunft erwarb; es geht hier unter anderem auch um das Haus, in dem er sich meiner Frau einrichtete. Im sechsten, sehr kurzen Kapitel spricht er über seine Ernennung zum Griechischprofessor in Zürich im Jahr 1526. Hier endet die Autobiographie. Im siebten und letzten Kapitel empfiehlt Collinus, der den Tod nahen fühlt, seine Seele Gott. In dieser Autobiographie übergeht Collinus seinen Übertritt zum Protestantismus fast gänzlich mit Schweigen und berührt keine einzige theologische Frage.

Abschliessend muss noch die Autobiographie des Wallisers Thomas Platter (⁕1499 oder ein wenig später, †1582) erwähnt werden, auch wenn sie im Oberwalliser Dialekt verfasst ist, ein «joyau de l’autobiographie» (Kleinod der Autobiographie), um einen Begriff von Alfred Berchtold aufzugreifen. In diesem an seinen Sohn Felix adressierten Bericht stellt Platter seinen Sinn für Dramatik unter Beweis Platter und zeigt «la pauvreté surmontée par un travail obstiné, la culture conquise ‘à l’arraché’, sous le regard et la bénédiction de Dieu qui intervient miraculeusement aux moments critiques de l’existence» («die Überwindung der Armut durch unablässige Arbeit und die mit grosser Mühe erworbene Kultur, und dies mit Blick auf Gott, der einem in den kritischen Momenten des Daseins auf wunderbare Weise zur Hilfe kommt»). Es handelt sich auch um ein grossartiges Zeugnis des Alltagslebens und des Erziehungswesens der Epoche, sowie um ein Dokument des Humanistenmilieus (Platter war Erasmus, und Beatus Rhenanus begegnet; auch Zwingli, Myconius, Collinus etc. werden erwähnt), des Losbrechens der Reformation, des politischen Lebens etc.

 

Statt eines Fazits: Biographie und Autobiographie in der Prosopographia heroum des Heinrich Pantaleon

Der Basler Heinrich Pantaleon (1522-1595) war Arzt und Professor (für Dialektik, für Physik und später für Medizin) an der Universität Basel. Schon 1546 veröffentlichte er eine Komödie mit dem lateinischen Titel Philargirus. Comoedia […] de Zachaeo […], deren Hauptperson der Zöllner Zachäus ist, und in der es um die Rechtfertigungslehre geht. Er gab mehrere Werke heraus oder beteiligte sich an ihrer Herausgabe: die Catonis disticha moralia (1544); eine lateinisch-deutsche Bibelausgabe (1556; die lateinische Übersetzung ist die des Erasmus, die deutsche die Luthers); die lateinische Übersetzung der Kommentare zur Naturphilosophie des Aristoteles von Theodoros Metochites (Basel, Brylinger, 1562); die Historia rerum in partibus transmarinis gestarumGeschichte der in den Regionen jenseits des Meeres geschehenen Ereignisse») des Willhelm von Tyros (Basel, Brylinger, 1564); die Epitheta des Ravisius Textor (1571). Er beteiligte sich auch an einer 1567 erschienenen Ausgabe der Werke Homers 1567 (Basel, Brylinger); er tat dies an der Seite Sebastian Castellions, der den griechischen Text edierte und die lateinische Übersetzung korrigierte. Welche Rolle Pantaleon bei dem Unternehmen spielte, ist nicht ganz klar. Er veröffentlichte vor allem ganz vorne in diesem Werk ein aus neunzehn elegischen Distichen bestehendes Gedicht zu Ehren Homers, den diese Ausgabe auch auf Lateinisch präsentierte. Er ist auch der Autor von lateinischen Geschichtswerken: der Chronographia Ecclesiae christianae (1550), einer chronologischen Darstellung der Kirchengeschichte; des Diarium historicum (1572), das aus zwölf Büchern besteht, die je einem Monat des Jahres entsprechen und von den Geschehnissen berichten, die sich vor und nach der Geburt Jesu Christi bis in das Jahr 1565 in dem jeweiligen Monat ereignet haben; einer Geschichte des Johanniterordens (1581). Auf Deutsch verfasste er seine berühmte geographische und heilkundliche Darstellung der Landschaft Baden und ihrer Bäder (1578). Pantaleon übersetzte ausserdem mehrere Geschichtswerke ins Deutsche, darunter besonders die De statu religionis et rei publicae commentarii des Johannes Sleidan (1556 und in den Folgejahren) – die er selbst für die Jahre 1554-1562 in lateinischer Sprache komplettierte – und die Historiae suis temporis des Paolo Giovio (1562).

Sein berühmtestes Werk ist aber seine literarische Porträtgalerie germanischer Helden, die im Altertum beginnt; man findet darin besonders Kaiser, Bischöfe, sehr viele Humanisten und sogar Wilhelm Tell und Nikolaus von Flüe. Das Werk, das seinem Verfasser 1566 auf einen Beschluss Maximilians II. hin den Titel poeta laureatus einbrachte, erschien zunächst in lateinischer Sprache unter dem Titel Prosopographia heroum atque illustrium virorum totius Germaniae (in drei Teilen bzw. Büchern, 1565-1566), später auf Deutsch (Der teutschen Nation wahrhaffte Helden, 1567-1569). Die ganze Geschichte Deutschlands wird hier mittels von Porträts vorgeführt, die im Durchschnitt eine Seite der lateinischen Edition einnehmen und legendäre und historische Persönlichkeiten miteinander vermengen. Pantaleon wollte das vollbringen, was Plutarch und Paolo Giovio für ihre jeweiligen Landsleute getan hatten. Der erste Band beginnt mit Adam, der zweite mit Karl dem Grossen, der dritte mit Kaiser Maximilian I. Der dritte Band ist besonders interessant, da darin dem Leser eine grosse Anzahl zeitgenössischer Humanisten begegnet, darunter auch Schweizer: Man findet hier vor allem Notizen zu Vadian, Glarean, Pellikan, Gessner, Fabricius Montanus und Gwalther. Am Ende des Werkes liest man zum Abschluss eine fünfseitige Autobiographie des Heinrich Pantaleon selbst. Wie man sich vorstellen kann, wurde dieses Pionierwerk nicht in dem kritischen Geist abgefasst, den man heute von einem biographischen Wörterbuch verlangen würde. Das Werk ist geprägt von der Vorstellung, dass Deutschland sowohl im politischen Bereich wie auf dem Feld der Literatur der Nachfolger Roms ist (translatio imperii et studii).

 

Bibliographie

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IJsewijn, J., Companion to Neo-Latin Studies, vol. 2, Leuven, Leuven University Press, 1998, 201-211.

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