Zwei Brief von Jacob Zwinger an seinen Vater Theodor Zwinger den Älteren
Traduction (Allemand)
1. Erster Brief
Grüsse!
Ich schicke Dir oft, lieber Vater, viele Briefe, und, da ich weiss, dass sie Dir sehr lieb sind, – und damit du viele Schriftstücke und die Produkte meiner süssen Zuneigung zu Dir und meiner herzlichen Anhänglichkeit an Dich hast – bitte ich Dich also, mir auch zu schreiben, wenn es Dir gut erscheint, über das, was Dir gerade auf der Zunge liegt, oder über Deine Gesundheit. Denn für mich gibt es nichts Kostbareres im Leben als dies. Sei gesund, liebster Vater, und möge dein Leben lang sein! Grüsse Mutter von mir und Grossmutter, meinen Bruder Lukas, meine Schwestern und alle anderen, die sich um mich sorgen, und schicke mir die prophylaktischen Medikamente. Geschrieben aus dem Dorf Eimeldingen, am vierten Tag des Monats Pyanepsion, im Jahre 1582.
Mit freundlichen Grüssen,
Dein Jakob
1. Zweiter Brief
Grüsse!
Es entgeht mir nicht, lieber Vater, wie gerne Du von mir hören würdest, wie es mir seit meiner Abreise von Dir geht. Vor allem, wenn ich daran denke, dass ich Euch verlassen habe, dass ich so liebe Eltern und die reizendsten Geschwister zurückgelassen habe, dass ich so viel Kummer ertragen musste, um mich dann unter rauen Menschen wiederzufinden, die nichts von Vergnügen und Luxus wissen. Ich versichere Euch also, dass es mir durch die Gnade Gottes gut geht und ich mich fleissig dem Studium der geistreichen Literatur widme, so viel ich kann. Nun wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass Ihr alle bei bester Gesundheit seid und ein langes Leben habt, damit ich bei meiner Heimkehr Dich, Vater und unsere liebste Mutter und geliebte Grossmutter gesund vorfinde, und nach meiner Rückkehr sehe, dass es meinen liebsten Schwestern gut geht. Lebt wohl. Am 19. des Pyanepsion, im Jahre 1582.
Dein gehorsamer Sohn, Jakob