Auszug aus dem Cottidiani colloquii libellus
Übersetzung (Deutsch)
Fol. A1ro-A3ro)
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Vor Sonnenaufgang erwachte ich aus dem Schlaf, ich erhob mich aus dem Bett, setzte mich. Ich nahm meine kleinen Gamaschen und zog mir die Stiefel an. Ich verlangte nach Wasser für mein Gesicht. Zuerst wasche ich die Hände, dann wusch ich mein Gesicht. Ich wischte mich ab, legte die Schlafmütze/die Mitra ab. Ich legte die Tunika an den Köper an. Ich gürtete mich. Ich salbte mein Haupt und kämmte mich. Ich legte einen kurzen Mantel um meinen Hals. Darüber zog ich eine weitere Albe, und darüber ziehe ich eine Pänula. Ich verliess das Schlafzimmer zusammen mit meinem Pädagogen und der Amme, um Vater und Mutter zu begrüssen. Ich begrüsste beide und küsste sie. Und so verliess ich das Haus. Ich breche zur Schule auf. Ich trat ein. Ich sagte: «Sei gegrüsst, mein Lehrer.» Und er küsste mich und grüsste mich zurück. Mein Sklave reicht mir meine Schreibtäfelchen, die Hülle für den Griffel, den Schreibgriffel. Ich hole, an meinem Platz sitzend, meinen eisernen Griffel hervor, ich tilge, ich schreibe aus dem Beispielbuch ab. Wie ich aber schrieb, so zeige ich es dem Lehrer; er verbesserte, leitete mich an, befiehlt mir zu lesen.
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