Freiburg
Traduction (Allemand)
Traduction: Clemens Schlip (französischer Originaltext der Anmerkungen von Kevin Bovier)
1
In den italienischen Kriegen verbündete sich Freiburg mit Bern und Solothurn, um präventiv die Grafschaft Neuenburg zu besetzen, die damals in einem guten Verhältnis zu den Franzosen stand. Im folgenden Jahr unternahmen die Freiburger, die gerade erst als Sieger von der Schlacht bei Novara zurückgekehrt waren eine Expedition nach Burgund (immer mit Unterstützung ihrer bernischen und solothurnischen Verbündeten), weil sie hofften, derart König Ludwig XII. dazu zwingen zu können, endgültig seine Ansprüche auf Mailand aufzugeben. Auch wenn diesem Projekt kein Erfolg beschieden war, erklären diese Ereignisse vielleicht, weshalb Glarean Freiburg als «heftigen Angriff gegen den Franzosen» bezeichnet (vgl. F. Walter, Histoire de Fribourg, Bd. 2, Neuenburg, Éditions Alphil, 2018, 15-21).
2
In Wahrheit wurde Freiburg 1157 von Berthold IV. von Zähringen gegründet, während Berthold V. Bern gründete (1191); in der Überlieferung verschmolzen die beiden Herzöge von Zähringen. Noch heute spricht man, wenn in einem sportlichen Wettbewerb Mannschaften aus beiden Städten zusammentreffen, von einem «Zähringer-Derby».
3
1516 wurde Falck nach der Rückkehr von seiner Jerusalem-Pilgerreise Schultheiss von Freiburg und spielte eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen, die zum «Ewigen Frieden» (auch: «Ewige Richtung») der Eidgenossenschaft mit Frankreich führten (geschlossen in Freiburg am 29. November 1516), danach war er mit den Verhandlungen mit Franz I. über Stipendien für schweizerische Studenten, die in Paris studieren wollten, beauftragt; bei dieser Gelegenheit schlug ihn der König zum «Ritter vom goldenen Sporn» (eques auratus), um seine Loyalität ihm gegenüber sicherzustellen. S. dazu Y. Dahhaoui, «Peter Falck: l’humaniste et sa bibliothèque/Peter Falck: der Humanist und seine Bibliothek», Pro Fribourg 196 (2017-III), 15-16.
4
Der Humanist Peter Falck (1468-1519), damals Schultheiss von Freiburg.
5
Ungefähr gleichbedeutend mit Aventicum.
6
Vgl. Tac. hist. 1,68. Es handelt sich in Wahrheit um das erste Buch der Historien des Tacitus, aber in jener Epoche dachte man, dass die Historien und die Annalen ein einziges zusammenhängendes Werk bildeten.
7
Ptol. Geog. 2,9,10 (Avanticum).
8
Erasmus, Adagium Nr. 855: Illotis manibus (ASD II.2, 376-378).
9
Cic. off. 3,2,8.
10
Verg. Aen. 6,842-846, aut geminos, duo fulmina belli, / Scipiadas cladem Libyae, parvoque potentem / Fabricium vel te sulco, Serrane, serentem? / quo fessum rapitis, Fabii? tun Maximus ille es, / unus qui nobis cunctando restitues rem? – «und die beiden, die zwei Kriegsblitze / Die Scipionen, die Niederlage von Libyen, Fabricius, mächtig / Durch einen nur geringfügigen Besitz, oder dich, Serranus, den Säer? / Wohin reisst ihr mich, den Erschöpften, ihr Fabier? Bist du bist jener Maximus, / Der du für ganz alleine unser Staatswesen durch Zaudern wiederherstellen wirst?» Die Anlehnung an Ennius in dieser Passage beschränkt sich auf V. 846 (Enn. Ann. 363 Sk., Unus homo nobis cunctando restituit rem – «Ein Mann hat durch sein Zaudern unser Staatswesen wiederhergestellt»). S. dazu L. J. D. Richardson, «Direct citation of Ennius in Virgil», The Classical Quarterly 36 (1942), 40-42, hier: 40; D. Knecht, «Virgile et ses modèles latins», L’Antiquité classique 32 (1963), 491-512, hier: 494.
11
Nonius Marcellus, De compendiosa doctrina, 19, p. 552 Müller, Catapulta, iaculum celer vel sagitta («Ein Katapult, ein schneller Wurfspiess bzw. ein Pfeil»). Nonius Marcellus war ein römischer Grammatiker. Im klassischen Latein kann das Wort catapulta sowohl die Kriegsmaschine (den Katapult) als auch das Geschoss bezeichnen, das er schleudert.