Philargyrus oder der Geist des Geizes

Traduction (Allemand)

Prolog

Der Dichter Plautus behandelte den Goldtopf

Des Euclion mit bewundernswürdigem Witz,

Erhielt mit seinen Scherzen den Beifall des Theaters,

Und zeigte mit diesem passend erfundenen Titel,

Wie ungerecht und stürmisch der Geist eines Habgierigen ist.

Dieses mein Stück ist nicht fürs Theater, sondern für Speisezimmer

Geschrieben, denen der Bühnenapparat

Nicht zukommt und auch nicht die Weitschweifigkeit des Dramas;

Es wird der Charakter des Philargyrus gezeigt, seine

Bosheit, der anstelle Gottes zuhause den Plutus

Verehrt und ehrt und kultisch würdigt,

Und daher nicht weniger als ein Sklave hungert,

Um sein Vermögen nicht auszugeben;

Gegen seinen Schuldner ist er hart, dem Kaufmann gibt er,

Was er selbst schuldet, ungerne. Aber das werdet ihr besser

Erkennen, während die Sache zur Aufführung kommt, siehe,

Da kommt Plutus, hört ihm ein wenig zu.

 

Fünfter Akt, Dritte Szene (Sophronius, Philargyrus)

Soph.: Ich komme zurück, und wenn du willst, ist die Sache fertig. Phil.: Ich will.

Beide sind mit dem Gesagten zufrieden. Phil.: Ich freue mich.

Soph.: Du wirst deine Schuld begleichen und den Mantel zurückschicken.

Aber was du dem anderen schuldest, wirst du schon jetzt zahlen. Phil.: Ich werde zahlen.

Soph.: So ist die Sache schon fertig abgemacht. Phil.: Ich freue mich.

Soph.: Aber mein Bauch ist unruhig. Phil.: Schau, hier hast du eine

Geldbörse, gib das Geld grosszügig aus,

Wie die Sachlage, der Ort, die Zeit und der Tag es fordert,

Hilf einer kleiner Armen, wenn sie dir begegnet,

Und erstatte den Übrigen, was du ihnen versprochen hast.

Verhindere nur, dass ich weiter mit Recht schmutzig genannt werde,

Gierig oder nicht freigiebig.

Du hast meine Ohren nämlich so zerzaust,

Dass ich nicht will, dass dieser Vorwurf später weiter an mir klebt.

Soph.: Ja, nun bist du klug, ich gratuliere dir für eine solche Geisteshaltung.

Und der beste der Götter möge sie dir bewahren.

Was für eine wunderbare Sache, die man kaum glauben kann,

Dass ein Geldfreund ein Menschenfreund geworden ist.

Möge das bloss keine Todesvoraussage sein,

Denn man überliefert, dass die Geisteshaltung sich ändert,

Wenn der Tod sich nähert, so dass aus Geizhälsen besonders

Grosszügige Menschen werden, und aus mürrischen sehr fröhliche,

Aber was geht das mich an? Ich muss aufs Forum. Klatscht Applaus.

ENDE