Simon Lemnius, Epigrammaton Libri
Traduction (Allemand)
1
Das strukturelle Modell für dieses Gedicht ist Mart. 5,2.
2
D. h. Kardinal Albrecht von Brandenburg, dem Lemnius die Sammlung gewidmet hat (s. die Einführung).
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Phidias (500/490-430/420 v. Chr.) war einer der berühmtesten Bildhauer der Antike; er schuf u. a. die monumentale Zeusstatue von Olympia (eines der sieben Weltwunder) und das Kultbild der Athena Parthenos auf der Athener Akropolis.
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In der Antike eine sehr beliebte Weinsorte aus Kampanien.
5
Vgl. 2 Sam 11,2-12,25: König David sah vom Dach seines Königspalastes aus Batseba beim Bade und verliebte sich in sie. Als sie von ihm schwanger wurde, schickte er ihren Mann Urija, einen seiner Kämpfer, bewusst in den Tod (er befahl in einem Brief, Urija in die vorderste Frontlinie zu stellen und ihm nicht zu helfen; diesen Brief aber übergab er dem unwissenden Urija selbst zur Übermittlung). Hierauf heiratete er Batseba, doch Gott liess zur Strafe ihren ersten gemeinsamen Sohn kurz nach der Geburt sterben. David bereute seine Missetat bitterlich. Später gebar ihm Batseba noch seinen Thronfolger Salomo.
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Zwischen diesem Gedicht und Mart. 8,56 bestehen auffällige intertextuelle Beziehungen.
7
Als Modell diente hier Mart. 8,46.
8
Hippolytos ist ein Sohn des mythischen athenischen Königs Theseus und der Amazone Hippolyte. Er verehrt die jungfräuliche Göttin Artemis und verachtet Aphrodite. Diese erweckt zur Strafe in seiner Stiefmutter Phaidra unbändige Liebe zu ihm. Als er Phaidra zurückweist, tötet sich diese selbst, nicht ohne zuvor einen Brief geschrieben zu haben, in dem sie Hippolytos der sexuellen Belästigung anklagt. Theseus glaubt ihr und verflucht seinen Sohn; dieser findet daher durch Meerungeheuer den Tod, die Poseidon an den Strand sendet, auf dem Hippolytos gerade mit seinem Pferdegespann unterwegs ist (so die Handlung in Euripides’ Tragödie Hippolytos; es gibt für Einzelheiten des Mythos unterschiedliche Varianten). Hippolytos gilt daher als Musterbild eines keuschen jungen Mannes.
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Diana (griechisch Artemis) war die Göttin der Jagd, die entschiedenen Wert auf ihre Ungebundenheit und Jungfräulichkeit legte.
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Als Modell für dieses Gedicht diente hier Mart. 5,56. Empedokles von Akragas (ca. 495-435 v. Chr.) war ein griechischer Naturphilosoph; hier leiht er einem weltfremden Gelehrten seinen Namen. Wahrscheinlich ist dieses Epigramm stofflich angeregt durch das Epigramm des Euricius Cordus (1486-1531) mit dem Titel In Aesculum astrologum: Conspicis in supero quid agat Venus, Aescule, coelo / Atque domi nescis quid paret illa tuae (abgedruckt in Lateinische Gedichte deutscher Humanisten: Lateinisch und Deutsch, ausgew. übers. und erl. von H. C. Schnur, Stuttgart, Philipp Reclam, 1967, 62-63); in unserer Übersetzung: «Auf den Astrologen Äskulus: Du betrachtest, was Venus oben am Himmel treibt, Äskulus, / Und weisst doch nicht, was sie in deinem Hause zu tun sich anschickt». Diesem vergleichbar ist ein Epigramm des Thomas Morus mit dem Titel Aliud in Astrologum, uxoris impudicae maritum: Astra tibi aethereo pandunt sese omnia vati / Omnibus et quae sunt fata futura, monent. / Omnibus ast uxor quod se tua publicat, id te / Astra licet videant omnia, nulla monent (der lateinische Text hier mit angepasster Orthographie zitiert nach: Thomas More, Tutti gli epigrammi, übs. von L. Firpo und L. Paglialunga, Mailand, San Paolo, 1994, hier: 194, Nr. 61); in unserer Übersetzung: «Ein weiteres Epigramm auf den Astrologen, der der Gatte einer schamlosen Frau ist: Die Sterne alle offenbaren sich dir, dem ätherischen Seher / Und warnen vor dem Schicksal, das allen bevorsteht. / Aber vor der Tatsache, dass deine Frau sich allen frei zur Verfügung stellt, / Davor warnen dich keine Sterne, auch wenn sie alles sehen.» Vgl. zu beiden Texten Mundt (1983), 240, zur Stelle (ohne Wiedergabe der lateinischen Texte, mit Verweis auf R. Levy, Martial und die deutsche Epigrammatik des 17. Jahrhunderts, Stuttgart, Levy & Müller, 1903, 85).
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Das Thema dieses Gedichts ist inspiriert von Mart. 10,45. Johannes Marcellus war «Dekan an der [Wittenberger] Artistenfakultät und Professor am Pädagogium»; s. Mundt (1983), 37.
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Eine der Musen (eigentlich für die Komödie zuständig).
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Marianus war der Name eines betrogenen Ehemannes in einem Gedicht im zweiten Buch der Epigramme (2,60), das Marcellus gewidmet war. Nun aber droht Lemnius dem Johannes Marcellus ein ähnliches Schicksal wie jenem Marianus an, was um so schwerer wiegt, als Marcellus frisch verheiratet war; vgl. Mundt (1983), 251, zur Stelle. Der Grund für diese Schmähung liegt, wie im Gedicht ausgesprochen, darin, dass Marcellus die Verse des Lemnius für schwer verständlich erklärt hatte. Diese Kritik wird sich wohl auch gegen Epigramm 2,60 gerichtet haben, dessen Anspielungen schon für Zeitgenossen kaum nachvollziehbar gewesen sein dürften; s. dazu Mundt (1983), 239, zu Epigramm 2,60.
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Lemnius thematisiert hier metaphorisch die weitgehende Vernichtung der ersten Auflage seiner Epigramme durch die Wittenberger Behörden und seine Flucht aus Wittenberg sowie das Erscheinen der zweiten, auf drei Bücher aufgestockten Auflage seiner Epigramme (vgl. die Einführung).
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Der Phönix.
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Die Grundstruktur dieses Gedichts entspricht Mart. 7,64.
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Des Klosters bzw. Konvents.
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Katharina von Bora (1499-1552) war nach dem Tode ihrer Mutter (1504) in ein Kloster gesteckt worden. 1523 floh sie gemeinsam mit einigen Mitschwestern aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma: Luther unterstützte sie dabei ebenso wie bei ihrer Eingliederung in die Wittenberger Gesellschaft. Im Frühling 1525 heiratete er sie. S. dazu etwa O. Thulin, «Bora, Katharina von», Neue Deutsche Biographie 2 (1955), 454, Online-Version, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118575430.html#ndbcontent.
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Zwischen 1526 und 1534 gebar Katharina von Bora dem Reformator sechs Kinder, von denen vier ihren Vater überleben sollten. In seiner Monachopornomachia von 1539 hat Lemnius den in diesem Gedicht thematisierten sexuellen Aspekt seiner Lutherkritik in denkbar sprachgewaltiger und pornographischer Weise umfänglich weiter ausgebeutet.
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Vermutlich eine Anspielung auf das Wormser Edikt von 1521, mit dem Karl V. die Reichsacht über Luther verhängt hatte.
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Dieses Gedicht zeigt eindrücklich, dass die Wittenberg-Affäre jedenfalls nicht Lemnius’ Bewunderung für seinen akademischen Lieblingslehrer getrübt hatte.