Jacob Gretser Timon
Timon. Eine Komödie, die den Dialog Timon des Lukian nachahmt
Traduction: Clemens Schlip
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Apoll, der Führer der Musen und Schutzherr der Dichtung.
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Die Muse der Komödie.
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Pimpla war ein kleiner Ort in der makedonischen Provinz Pieria; der dort liegende gleichnamige Berg mit Quelle galt als den Musen heilig.
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Der laut Joh 11,1-45 von Christus auferweckte Lazarus. Gretser verarbeitete die Geschichte in seinem Stück Lazarus Resuscitatus («Der Wiederauferweckte Lazarus»), das ebenfalls 1584 in Freiburg aufgeführt wurde.
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Die Styx war einer der Unterweltsflüsse der griechischen Mythologie.
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Im Lateinischen ein Wortspiel: lumina kann auch die Augen bezeichnen. Diese Passage bezieht sich auf die Heilung eines Blindgebornen durch Jesus, die in Joh 9,1-12 beschrieben und auch in der Lazarus-Episode (Joh 11,37) kurz in Erinnerung gerufen wird.
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Gemeint ist die hier vorliegende Komödie.
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Der personifizierte Reichtum.
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Vgl. Erasm. adag. «Inter malleum et incudem», ASD 2.1, Nr. 16, 129-130.
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Vgl. zu dieser Redewendung z. B. Hor. ep. 1,17,30-31: [...] cane peius et angui / vitat [...]; Erasm. adag. «Odit cane peius et angue», ASD 2.4, Nr. 1863, 254.
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Inhaltsangabe.
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Das antike Sprichwort sero sapiunt Phryges («Die Phygier merken es spät») bezieht sich auf die Trojaner, denen erst nach zehn Jahren Krieg der Einfall kommt, Helena den Griechen zurückzugeben (vgl. Cic. ad fam. 7,16,1); vgl. Fielitz (1994), 306. S. auch das folgende Adagium des Erasmus: «Sero sapiunt Phryges» (ASD 2.1, 141-142, Nr. 28).
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Dieser Scherz basiert auf Luk. Tim. 20.
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Der weissagende Meergott Proteus lebte auf der Insel Pharos vor Ägypten und nahm gerne viele verschiedene Gestalten an, wenn er sich von Fragestellern belästigt fühlte (vgl. v. a. Hom. Od. 4,349-570).
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Krösus (ca. 590-nach 541 v. Chr.) war der letzte König von Lydien und für seinen Reichtum berühmt.
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Ein auf Ithaka, der Heimatinsel des Odysseus, lebender Bettler (vgl. Hom. Od. 18,1-116).
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Hier: antike Mass- und Währungseinheit (in Athen ca. 26 kg.).
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Pelops, Sohn des Tantalos und der Dione, Vorfahre der Atriden; nach ihm ist die Peloponnes benannt.
20
Insel im ägäischen Meer. Weshalb Gretser sie als besonders reich ansieht, ist unklar; vgl. Fielitz (1994), 380.
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Midas, König von Phrygien, konnte zeitweise alles in Gold verwandeln, was er berührte, weil ihm Bacchus einen entsprechenden Wunsch erfüllte.
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Da Midas (vgl. vorige Anm.) nicht damit glücklich war, alles durch Berührung in Gold zu verwandeln (denn das machte die Nahrungsaufnahme unmöglich), bat er Bacchus, ihn davon zu befreien. Der befahl ihm ein Bad im Flusse Paktolos in Lydien, der seither Gold führte.
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Der letzte König von Athen, der sich für seine Stadt opferte. Wird in Lukians Timon (23) kurz nach Krösus genannt, weshalb Gretser ihn wohl als Kontrast zum reichen Krösus assoziierte (was aber nicht der Sinn der Stelle bei Lukian ist); vgl. Fielitz (1994), 380.
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Im Lateinischen Hermus gemäss der Verbesserung von Fielitz; Gretser selbst schrieb Hebrus, was eine Verwechslung sein muss. Der lydische Fluss Hermos führte Goldkörner.
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Der Tagus in Hispanien (heute Tajo) führte Goldsand mit sich.
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Berühmter Wein aus Kampanien.
28
Eine berühmte alte Stadt auf der Insel Kreta; zu dem dort produzierten Wein s. etwa Mart. 13,106.
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Hier: Flussnymphen.
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In der Form, in der Gretser dieses Sprichwort zitiert (bzw. sehr ähnlich) kann man es bei einer Suche in der Datenbank Library of Latin Texts (Brepolis, Brill) bei Caesarius von Heisterbach (Dialogus miraculorum distinctio 5,2) und besonders bei Dionysius Carthusianus (Enarratio in librum Iob, articulus 4; Enarratio in librum Sapientiae, articulus 17 und vier weitere Treffer) finden. Es ist nicht ausgeschlossen (aber auch nicht notwendig), dass Gretser irgendeines dieser Werke gekannt hat. Der Grundgedanke ist natürlich schon älter: vgl. Sen. Ep. 76,4, praecogitati mali mollis ictus («wenn einen ein Übel trifft, an das man im Voraus schon gedacht hat, fällt der Schlag mild aus»).
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Im lateinischen Text (Ad corvos ite) spielt Gretser an dieser Stelle auf ein Adagium des Erasmus von Rotterdam an (Erasm. adag. «ad corvos» (ASD 2.3, Nr. 1096, 120-122): «Ad corvos»: Βάλλ’ ἐς κόρακας, id est Abi ad corvos, perinde valet, quasi dicas abi in malam rem atque in exitium. Aristophanes ἐν Νεφέλαις [Aristophanes, Wolken, 133]: Βάλλ’ ἐς κόρακας· τίς ἐσθ’ ὁ κόψας τὴν θύραν; id est Apage ad corvos. Quis est, qui pepulit hostium? («Schere dich weg zu den Raben; das hat denselben Sinn, wie wenn man sagt: Geh in dein Unglück und in dein Verderben- Aristophanes sagt in seinen Wolken: Schere dich weg zu den Raben; wer von unseren Feinden hat da geklopft?»).
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Auch dieser Gedanke begegnet in vergleichbarer Form in den Adagia des Erasmus: Erasm. adag. «simile gaudet simili» (ASD 2.1, Nr. 121, 240); Erasmus spricht dort davon, dass dieses Adagium sich auch auf Leute bezieht, die einander durch ihre Lasterhaftigkeit gleichartig bzw. ähnlich sind (...adagium recte transferetur et ad illos, quos similitudo conciliat vitiorum); auch an unserer Stelle wird der Gedanke so angewendet.
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Im lateinischen Text (Ad corvos ite) spielt Gretser an dieser Stelle auf ein Adagium des Erasmus von Rotterdam an (Erasm. adag. «ad corvos» (ASD 2.3, Nr. 1096, 120-122): «Ad corvos»: Βάλλ’ ἐς κόρακας, id est Abi ad corvos, perinde valet, quasi dicas abi in malam rem atque in exitium. Aristophanes ἐν Νεφέλαις [Aristophanes, Wolken 133]: Βάλλ’ ἐς κόρακας· τίς ἐσθ’ ὁ κόψας τὴν θύραν; id est Apage ad corvos. Quis est, qui pepulit hostium? («Schere dich weg zu den Raben; das hat denselben Sinn, wie wenn man sagt: Geh in dein Unglück und in dein Verderben- Aristophanes sagt in seinen Wolken: Schere dich weg zu den Raben; wer von unseren Feinden hat da geklopft?»).