Beschreibung der Quellen des Unterengadins bei Scuol
Traduction (Allemand)
Traduction: Clemens Schlip (französischer Originaltext der Anmerkungen von David Amherdt)
1
Eine ganze Reihe antiker Autoren gibt zu verstehen, dass einst eine etruskische Bevölkerung in den Alpen gelebt habe (vgl. Liv. 5,33,11; Plin. nat. 3,133); zu dieser Frage s. J. von Ungern-Sternberg, «Etrusker», Historisches Lexikon der Schweiz, Onlineversion vom 05.11.2004, https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008020/2004-11-05/.
2
Tacitus spricht in seinen Historiae (3,5) vom Aenus (Inn), der Rhätien und das Noricum trennt.
3
Engadin leitet sich von Aenus, Inn, En (im Rätomanischen) ab. Ulrich (1724) gibt zu Aeni (V. 3) folgenden Kommentar: «Engadinenses sic vernacula lingua dicti, quod caput, id est fontes, Aeni accolant» («Die Engadiner werden in der Volkssprache so genannt, weil sie am Haupt, das heisst bei der Quelle, des Inns siedeln»).
4
Ein epischer Bienenvergleich, nach dem Vorbild besonders von Vergil, Aen. 1,430-436 und 6,707-709 (s. auch Homer, Il. 2,87-90).
5
H. Raemy de Bertigny, Les eaux de Tarasp et Schuls, et notice sur l’Engadine, Freiburg i. Ü., Imprimerie du Chroniqueur, 1861, 9, merkt an, dass eine saure Quelle nahe Scuol unter dem Namen «Weinquelle» (Wyquelle) bekannt sei. J. Killias, Les eaux minérales et bains de Tarasp, Chur, Imprimerie de J. A. Pradella, 1866, 32, nennt unter den eisenhaltigen sauren Quellen die «Source de Wyh», eine saure Quelle, die seit der Antike unter dem Namen einer sauren Quelle von Scuol bekannt sei («connue depuis les temps anciens sous le nom de source acidulée de Schuls»); er fügt hinzu, dass dieses Wasser spritzig und erfrischend sei und einen angenehm säuerlichen Geschmack aufweise («est assez mousseuse, rafraîchissante et d’un goût aigrelet qu’on trouve agréable»).
6
Tarasp befindet sich von Scuol aus betrachtet am anderen Innufer. Es ist berühmt für seine Mineralquellen. Zu dem Mineralwasser von Tarasp s. Killias (1866), 12-13.
7
Abgeleitet von ἅλας (Salz) und κρήνη (Quelle): «Salzquelle».
8
Döpp (2012) vergleicht die Verse 35-44 mit den Versen 27-32 in einer Elegie des Lotichius von 1554, die den Titel De infelici suo ex Gallia reditu trägt: Non illic colit arva Ceres, non consitor uvae, / nemo peregrinis mercibus auget opes. / Incola contentus parvo, nec fallere doctus, / gaudet in herbosa pascere valle pecus, / lacque novum semper, pressique coagula lactis, / dulcia fecundi munera ruris habet (P. Lotichius Secundus, Poemata omnia, Bd. 1, hg. von P. Burmannus Secundus, Amsterdam, Schouten, 1754 (ND Hildesheim, Olms, 1998), 179, Eleg. 3,1). Der Gedankengang der beiden Passagen ist der gleiche (Erwähnung der Dinge, die die Alpen nicht bieten, gefolgt von einer Aufzählung ihrer Gaben und der Erwähnung des Vorhandenseins von Milch; dona bei Montanus, munera bei Lotichius).
9
Gessner hatte einen Libellus de lacte et operibusque lactariis verfasst (Gessner [1541]), und in seinem Bericht über die Ersteigung des Pilatus listet er die Speisen auf Milchbasis auf, die er konsumiert hatte (Gessner [1555], Kap. «De cibis sive operibus lactariis quibus in monte refecti sumus», 241).
10
Wir weichen hier bezüglich sinus von der Interpretation bei Döpp (2012), 40, Anm. 1 ab: «Gemeint sein muss der Acc. Plur. zu sinus, i (‘weitbauchiges Tongefäss’)».
11
Eine den Musen heilige Quelle auf dem Helikon in Böotien), die u. a. von Vergil erwähnt wird (ecl. 10,12).
12
Minerva ist die römische Göttin der Weisheit und der Wissenschaften.