Differentiae animalium: Auszüge
Traduction (Allemand)
Traduction: Clemens Schlip (französischer Originaltext der Anmerkungen von Kevin Bovier)
Tiere, die aus der Erde entstehen
Manche Frösche entstehen aus Fäulnis und Regen. Ebenso jede Art von Mäusen, mögen sie auch aus der geschlechtlichen Paarung von Vertretern ihrer Art entstehen können. Manche wollen, dass man davon nur hinsichtlich des Bodens von Ägypten angeht.
Der Maulwurf entsteht aus Erde und Regen.
Unterschiedliche Ernährungsweisen
Die Wölfe haben die Eigenschaft, dass sie bei einer Hungersnot Erde essen. (Plin., Aristoteles).
Das Chamäleon lebt nur von Luft als Nahrung (Plin. Solin.), aber andere schreiben, dass das Chamäleon sich von Tau und Mücken ernährt.
Wildziegen und Wachteln werden durch Giftstoffe fett (Plin.). Die Sterneidechse lebt von Spinnen, Tau und Honig; Schweine verschlingen Schlangen, Wegschnecken und Salamander; das Ichneumon begehrt Schlangen zur Nahrung; die äthiopische Stierart Katoblepas und der Dachs ernähren sich von todbringenden Kräutern.
Geschlechtsunterschiede
Das Geschlecht des Hasen ist unbestimmt, bald ist er Männchen, bald Weibchen.
Bei den Nashörnern gibt es keine Unterschiedlichkeit des Geschlechts, sondern alle Vertreter dieser Gattung erscheinen als Männchen, niemals als Weibchen.
Man glaubt allgemein fälschlich, dass Hyänen im jährlichen Wechsel zu Weibchen und Männchen werden.
Was für einen Eifer manche Tiere an den Tag legen, um sich zu ernähren
Man sagt, dass der Wolf, wenn gegen Grossvieh kämpfen will, seinen Bauch mit Erde anfüllt, damit er aufgrund seines Gewichts nicht einfach weggestossen werden kann. Man hat auch gesehen, dass er den Ziegen Laub, das er im Maul trug, hingestreckt und sie auf diese Weise geködert hat. Derselbe packt kleineres Vieh am Öhrlein und schleppt es im Laufen weg und schlägt die Hinterbacken der Widerstrebenden mit seinem Schwanz.
Man sagt, dass der Panther, wenn er jagt, sich verbirgt und die Tiere, die er mit seinem Geruch anlockt, dann angreift.
Die Hyäne fängt Hunde, indem sie das Erbrechen eines Menschen nachahmt (Arist. Plinius).
Der Fuchs wirft sich auf die Erde, stellt sich tot und fängt die heranfliegenden Vögel mit seinem aufgesperrten Maul. Derselbe erstickt den zusammengerollten Igel mit seinem Urin.
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Der Igel geht zur Zeit der Weinernte zu den Weinstöcken, schüttelt mithilfe seiner Pfoten die Weinbeeren auf die Erde, dann wälzt er sich ebendort herum und lädt sich die Beeren auf, die er von allen Seiten her an seinen Stacheln befestigt, Plutarch.
Wenn das Krokodil von Hunger gequält wird, erbricht es Wasser, das es gesoffen hat, auf die Wege, damit die Menschen, die zum Wasserholen gehen auf dem schlüpfrigen Weg hinfallen und leichter von ihm erbeutet werden können. Siehe das Sprichwort «Krokodilstränen».
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Wenn das Eichhörnchen einen Fluss überquert, benutzt es eine Latte oder eine Rinde als Schiff und seinen Schwanz als Segel.
Esel überqueren keine Brücken, weil sie sich sehr seltsam vorkommen, wenn ihnen ihr Spiegelbild im Wasser erscheint.
Gessner erklärt, er habe gesehen, wie ein Wiesel in einer Reihe von Sprüngen die Limmat überquert hat und dabei nicht ertrunken ist,
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Manche verneinen, dass der Biber auf der Flucht sich seine Genitalien abbeisst, andere behaupten es.
Wenn der Löwe von Jägern verfolgt wird, verwischt er seine Spuren mithilfe seines Schwanzes.
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Elefanten und Bären beerdigen die Leichname ihrer Artgenossen. Tzezes.